Aktuelles

Oktober 2023

Unsere kleine Bibliothek wird langsam angenommen. Viele Familien, die in der Favela leben, haben keine Bücher und leider ist die Analphabetenanzahl in Brasilien sehr hoch. Dass Lesen Spaß macht und so viele Abenteuer zwischen zwei Seiten liegen können, das möchte unsere kleine Bibliothek vermitteln. Die Kinder entdecken das Lesen neben der Schule und gehen auf Reise in unbekannte Länder und Welten. Hier finden sie einen Rückzugsort in Ruhe und Entspannung und dann kommen sie zurück und haben viele Fragen im Gepäck.

August 2023

Im August kamen die Väter dran, wir feierten den Vatertag und die Kinder bastelten Schlüsselanhänger, die sie stolz ihren Vätern schenkten.

Mai 2023

Der Mai war ein ganz besonderer Monat: Die Kinder führten zu Ehren aller Mütter einen einstudierten Tanz auf. Die Mitarbeiter des Casa do Fazer möchten dadurch die Beziehung zwischen den Müttern und Kinder weiter stärken und ihnen gemeinsame Zeit außerhalb der alltäglichen Probleme und Schwierigkeiten schenken. Viele
Mütter sind alleinerziehend und umso mehr freuen sie sich, dass ihre Kinder im Casa do Fazer gut aufgehoben sind. Das Casa do Fazer ist auch für die Erwachsenen ein Ort der Freude und Zuflucht.

April 2023

Wir haben viel Freude ins Casa bringen können, da wir mehr als 80 Lebensmittelpakete an die Familien der Kinder ausliefern konnten. Viele leben in Armut, in Hütten, die zusammengeschustert sind, ohne fließend Wasser und die Eltern finden keine regelmäßige Arbeit. Umso wichtiger ist es, die Kinder im Casa do Fazer mit Mittagessen und Frühstück zu versorgen. Ein weiterer wichtiger Grund, warum die Kinder ins Casa kommen. So ist eine Mahlzeit am Tag gesichert. Feste wie das Osterfest sind wichtige Fixpunkte im Casa do Fazer, sie geben Traditionen und Bräuche weiter, erklären die Bedeutung des Festes, stärken die Gemeinschaft und bereiten den Kindern und ihren Familien ein gemeinsames Erlebnis.

März 2023

Der Frauentag zum Anlass genommen, um mehr Bewusstsein für die Situation von Frauen zu schaffen, es wurde viel diskutiert und erklärt. Die Kinder erzählten über ihre Großmütter, Mütter und Schwestern oder von ihrer ganz persönlichen Sicht. Danach gestalteten sie eine schöne Hommage an alle Frauen.

Februar 2023

Am 13. Februar öffneten wir die Türen des Casa do Fazer und starteten gleich in die Karnevalswoche. Die Kinder wurden von den Mitarbeitern des Casa do Fazer begrüßt und herzlich willkommen geheißen. Sie zeichneten und malten ihre Erlebnisse aus den Weihnachtsferien und jeder erzählte, was alles so passiert war, ob Lustiges oder Trauriges, ob Spannendes oder Alltägliches. Im Laufe der Woche gingen die Vorbereitungen für Karneval los: Papier wurde ausgeschnitten, um Konfetti zu machen, Kostüme rausgesucht und Karnevalsmasken gebastelt. Der Karnevalsball wurde gefeiert! Mit Spielen, Popcorn und Snacks. Das ist Karneval im Casa do Fazer!

August 2021

Ein neues Gebäude für das Angebot des Casa do Fazers ist endlich gefunden. Etwas außerhalb der Favela, was aber auch Vorteile haben kann. Momentan wird das Gebäude noch hergerichtet, so dass die Kinder und das Betreuungsteam Ende September endlich einziehen können.

Hier ein kleiner Eindruck von der Situation vor Ort:

November 2020

Die Situation in Vila Vehla hat sich im letzten Jahr leider sehr verschlechtert. Die Unsicherheit steigt, Armut und Gewalt nehmen weiter zu. Die Häuser des Casa do Fazer in ihrer Ursprungsform gibt es nicht mehr, die Schule ist bis auf Weiteres geschlossen. Aber wir unterstützen den Aufbau eines neuen Hauses!

Aktuelles aus Brasilien 

Die Situation in Brasilien ist dramatisch. Es fehlt an Intensivbetten, Sauerstoff und wirkungsvollen Maßnahmen gegen das Virus. Menschen müssen ihre Angehörigen zu Hause versorgen oder sogar den medizinischen Sauerstoff auf eigene Faust besorgen. Sie fühlen sich von Präsident Bolsonaro im Stich gelassen. Der Unmut wird stärker. Im November 2020 verloren einige von ihm geförderte Kandidaten wichtige Bürgermeisterämter, so auch in Fortaleza. Diese Regierung tut dem Land Brasilien nicht gut und gerade für die ärmeren Menschen wird es schlimmer. 

Situation in der Favela Vila Velha

In der Favela hat sich die Situation nicht nur aufgrund der Pandemie verschlechtert. Leider ist das eingetreten, was wir seit langem befürchtet haben: Die Kriminalität hat überhandgenommen. Vom Casa do Fazer, das wir 2004 gebaut haben, sind nur noch Trümmer übrig. Auch die anderen Gebäude sind teilweise zerstört oder nicht mehr vorhanden. Der Hintergrund sind die zunehmende Armut, Aussichtslosigkeit und Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Gruppen in der Favela. Vor allem zwei verfeindete Banden, die sich immer wieder bekriegen, verbreiten Gewalt und richten Zerstörung an. Die Polizei kommt nur selten in der Favela. Wenn sie vor Ort ist, beschützt sie die Menschen nicht, sondern ist ihnen gegenüber gewalttätig. Viele Bewohner, die wir noch aus unserem Aufenthalt 2004 kannten, sind weggezogen. Auch die Schule musste schnell umziehen und wir fanden vorerst ein provisorisches Gebäude in der Nähe. Doch dann kam die Pandemie und am 19. März 2020 musste alles schließen: die Schule, die soziale Arbeit, alles. 

Die Schließung der Schule zog ein großes Problem nach sich: die Kinder konnten dort nicht mehr mit Mittagessen versorgt werden. Für viele Kinder war das Schulessen die einzige Mahlzeit am Tag und sie kamen vor allem aus diesem Grund in die Schule. Die Eltern wussten nicht weiter. Die Köchin aus dem Casa do Fazer musste ihre Kinder auf die Straße schicken, damit sie Kuchen und kleine Mahlzeiten verkauften, um zu überleben. Dank der Hilfe unser Spender:innen konnten wir schnell und flexibel handeln!

Trotz der Probleme geht die Unterstützung weiter

In der Favela hat sich das Gemeinschaftsgefühl wieder gestärkt und ist gewachsen. Die Familien haben sich untereinander unterstützt und die kinderreichen Familien bekamen Hilfe von anderen. Das tut uns gut zu sehen und zu spüren!

Ab sofort kauften wir von den Spenden „Cesta básica“ – Lebensmittelpakete mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mehl, Trockenmilch, Bohnen, Fleisch oder Geflügel, Öl, Zucker, Nudeln, Kekse, Hygiene-Kits (Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Bedeckungen) sowie wichtige Medikamente. Jede Familie erhielt ein Grundnahrungsmittel-Paket, mit dem sie bis zu zehn Tagen auskommen konnten. Die Auslieferung war am Anfang schwierig, da die Angst einer Ansteckung sehr hoch war. Nun klappt es sehr gut und alle sind eingespielt, mit Maske und Abstand.

Ausblick 

Zurzeit steigen die Infektionszahlen weiter an und wir versuchen, den Kinder und ihren Familien so gut es geht durch diese schlimme Zeit zu helfen. Wir wollen die Schule so schnell wie möglich wieder öffnen. Und es gibt gute Nachrichten: Wir haben einen neuen Platz für die Schule gefunden – 15 Minuten vom alten Casa do Fazer entfernt, nicht mehr direkt in der Favela. Einerseits ist es nun nicht mehr möglich, immer nah bei den Menschen und ihrer Not zu sein – was wir vor Jahren für notwendig hielten. Andererseits sehen wir auch einen positiven Effekt: Die Kinder kommen raus aus der Favela und können andere Luft schnuppern. In dem zweistöckigen Gebäude ist genug Platz für unsere Kinder. Es muss renoviert werden und momentan lassen wir uns drei Kostenvorschläge geben. Wir halten Euch auf dem Laufenden. 

Juli 2020

Corona hat auch Vila Velha weiterhin voll im Griff. Jedoch dank Eurer Spenden wurden Lebensmittelpakete und Hygienekits in unserer Favela verteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von emaus sind nun wieder auf der Arbeit. Jedoch sind weiterhin alle Schulen und Kindergärten zu. Das Casa do Fazer ist momentan noch zu, aber wir werden bald wieder mit dem Unterricht und der Betreuung beginnen. Die Coronafälle sind in unserer Favela etwas zurückgegangen, aber die medizinische Versorgung ist weiterhin sehr schlecht. Marcia, unsere Ansprechpartnerin vor Ort, meinte, dass die Menschen sich gegenseitig helfen und das Gemeinschaftsgefühl stärker geworden ist. Auch die sozialen Organisationen untereinander arbeiten gut zusammen und Menschen aus der Bevölkerung kommen und fragen, was sie tun können. Das ist ein Hoffnungsschimmer. Vielen Dank an dieser Stelle für alle Eure Spenden, ohn die diese und andere Aktionen nicht möglich wären!!!

Mai 2020

Unsere kleine Nachhilfeschule im Armenviertel von Fortaleza hat aufgrund der aktuellen Corona-Lage geschlossen. Die über 60 Kinder können nicht ins Casa do Fazer kommen, um dort unterrichtet und vor allem etwas zu essen zu bekommen. Alle Aktivitäten mussten wir einstellen. Es gibt überdurchschnittlich viele Corona-Fälle und die Menschen sind verzweifelt. Insgesamt sind es über 100 Familien, die akut an Nahrungsmangel leiden. Die meisten Favelabewohner haben sich schwarz etwas dazu verdient, das ist alles weggebrochen. Die Regierung von Bolsonaro verspricht Unterstützung, aber es kommt nichts an. Es ist ganz schlimm. Die Mitarbeiter des Casa do Fazer verteilen Lebensmittelpakete an die Familien. Das ist momentan das Wichtigste.

Wir freuen uns über jede Spende – ob groß oder klein – die wir direkt an die Bewohner von Vila Velha weiterleiten können. Jede Hilfe zählt momentan! Vielen Dank!

Rückblick 2017

Für unsere kleine Welt war es doch ein sehr anstrengendes Jahr. Erstmal der einschneidende Weggang von Jarlyne und Airton, die unsichere Zukunft des Casa do Fazers, die allgemeine politische und soziale Situation in Brasilien und keinen einzigen Brunch do Brasil wegen Krankheit.

Nun hat sich doch alles zum Guten gewendet und wir schauen optimistisch in die Zukunft.
 
Heute bleibt uns nur zu sagen: DANKE für Eure Treue, Eure Verbundenheit, Eurer Vertrauen und Eure Spendenfreudigkeit!
 
Lasst es krachen in 2018. Ich habe es im Gefühl: Es wird ein tolles Jahr.

Eure Lisa

Juni 2016

Wir haben einen neuen Koordinator, da Airton Vila Velha verlassen hat. Und wir können berichten, das alles bis jetzt sehr positiv läuft! Valdeirton ist sehr engagiert und wir sind häufig in Kontakt. Momentan sind es 72 Kinder, die ins Casa do Fazer gehen. So viele hatten wir noch nie. Valdeirton schaut, wie er die Kinder gut versorgt bekommt, so dass auch kein Kind vernachlässigt wird.

Unser Lehrer Junior ist leider auch nicht mehr im Casa do Fazer. Er hat eine bessere Stelle bekommen und nach so vielen Jahren wird es ihm sicherlich auch gut tun, aus der Favela rauszukommen. Wir wünschen ihm alles Gute! Unsere neue Lehrerin heißt Luana.

Rückblick 2014

2014 war für unser Projekt ziemlich turbulent. Die Situation hat sich sehr verschlechtert. So schlimm, dass wir keine Freiwilligen mehr ins Casa do Fazer schicken können, da die Gefahr einfach zu hoch ist. Ich habe viel mit Jarlyne, unsere Koordinatorin in Fortaleza gesprochen und sie meinte, dass durch die „Säuberungen“ der Favelas in den Austragungsorten der Weltmeisterschaft viele Kriminelle nach Nordosten und somit nach Fortaleza gezogen sind. Forteleza ist die zweitgewalttätigste Stadt im Nordosten Brasiliens. Unsere Favela „Vila Velha“ ist leider ein Umschlagsort für Drogen und Prostitution geworden. Es stimmt mich sehr traurig, dass unsere brasilianischen Kinder in einer noch gewalttätigen und ärmeren Favela aufwachsen als sie es sowieso schon war. Aber wir werden uns nicht davon abhalten lassen, diesen Kindern weiterhin einen Ort der Hoffung und Liebe zu geben. Dank Euch, können wir seit 10 Jahren einen Nachhilfelehrer, einen Koch und Schulund Bastelmaterial für die Kinder bezahlen. Es war genau Ende Januar als wir das Casa do Fazer eröffnet haben.

Wichtige Renovierungen standen zudem im Casa do Fazer an. Desiree, unsere Freiwillige aus Deutschland, berichtete uns von dem schlimmen Zustand des Hauses. Durch die Einnahmen von über 2.000 Euro bei der Noite do Brasil konnten wir die gesamten Renovierungsarbeiten bezahlen. Es waren nicht nur die Wände, die neu gestrichen werden mussten, sondern auch Arbeiten am Dach waren nötig wie auch mussten die Toilette und der Küchenbereich neu gestaltet werden.

Desiree erzählt über ihre Arbeit im Casa do Fazer: „Nachdem wir für ein wenig Nachschub, Schul-, Spiel- und Schulmaterial (konnte Desiree durch eure Spenden zusätzlich kaufen), gesorgt hatten, konnten wir die Kleinen in den letzten Monaten viel besser beschäftigen und ihnen mehr Abwechslung und Neues bieten. Wir haben einige künstlerische Aktivitäten eingeführt und ich habe zusammen mit dem Koch Joao die Wände der Küche und des Esssaals, die zuvor neu zementiert wurden, gestrichen. Außerdem wurde nahe des Eingangs des Casa do Fazer ein Wasserhahn im Boden installiert und wir können dort nun Wasser zum Kochen und Putzen holen.“

Rückblick 2010

Die Arbeit mit den Kindern hat sich 2010 wenig verändert. Es kommen insgesamt 50 Kinder zur Nachhilfeschule im Casa do Fazer. Es sind nicht immer alle Kinder da, aber Junior, unser Lehrer, spricht mit den Eltern, falls ein Kinder mehr als drei Tage fehlt. Die Kinder sind sehr dankbar für die warme Mahlzeit und die Aufmerksamkeit, die sie im Casa bekommen. Das Hauptaugenmerk des Unterrichts liegt auf einer sinnvollen Beschäftigung der Kinder. Erst werden Schulaufgaben gemacht und dann wird gespielt, gemalt, gebastelt und getobt.

Das Vertrauen der Eltern wächst

Die Elternarbeit ist fast genauso wichtig wie die Arbeit mit den Kindern. Das Vertrauen der Eltern ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die Elternabende sind nicht mehr so kläglich besucht wie am Anfang, sondern meist bis auf den letzten Platz besetzt. Neben der Arbeit mit den Kindern und den organisatorischen Angelegenheiten werden mit den Eltern wichtige Themen wie Hygiene, Vorbeugung vor Krankheiten wie Aids und Tuberkulose, Hausgewalt, Prostitution und Drogen besprochen.

Neue Herausforderung: Die Betreuung der Jugendlichen

Ein Problem, welches wir in der nächsten Zeit in Angriff nehmen wollen, ist die Nachbetreuung der Kinder, die über 14 Jahre alt sind. Sie sind zu alt, um im Rahmen des Nachhilfeunterrichts im Casa do Fazer betreut zu werden. Gleichzeitig brauchen sie genauso wie die Kleinen Betreuung und Hilfe.

Finanzielle Förderung für die Ärzte ist gestrichen geworden

Im Bereich der Medizinstation ist die Lage momentan sehr schwierig. Die Stadtverwaltung hat ihren Regierungsvorsitz gewechselt und die Förderung durch die bisher zuständigen Gesundheitsbehörde wurde vorerst eingestellt. Für das Casa do Fazer ist es ein herber Verlust. Die beiden Stellen der Ärzte wurden gestrichen. Unsere Krankenschwester Marcia hält zwar jeden Tag die Stellung, kann allerdings die ankommenden Patienten oftmals nur an das entfernte Krankenhaus verweisen. Airton, unserer Anwalt vor Ort, versuchte in vielen Gesprächen mit den Behörden diese Förderung wieder aufleben zu lassen, bisher jedoch ohne Erfolg. Wir bleiben dran!

Februar 2010

Lisa war vom 01.02. bis zum 11.02.2010 in Fortaleza, um ein Seminar für die weltwärts-Freiwilligen abzuhalten und sich vor Ort ein Bild von dem Ablauf des Programms zu machen. Im Folgenden beschreibt sie ihre Erfahrungen und ihren Eindruck und vermittelt damit auch einen weiteren Einblick in das Leben der Freiwilligen wie auch der Bewohner in Vila Vehla.

„Im Moment sind (wie berichtet) drei deutsche Freiwillige, Kira, Vera und Max, in Fortaleza. Sie werden von dem Bundesprogramm ‚weltwärts‘ finanziert. Dank einer bewilligten Begleitmaßnahme von ‚weltwärts‘ konnte ich als Referentin und Dolmetscherin kostenlos nach Brasilien fliegen. Wir haben einen gemeinsamen Workshop mit den Freiwilligen und den Mitarbeitern vor Ort durchgeführt. Themen waren vor allem interkulturelle Kommunikation, Austausch und Dialog.

Es waren insgesamt wichtige gemeinsame Tage, an denen wir viel über die Kulturen und vor allem die Toleranz und den Respekt der anderen Kultur gelernt haben. Die Freiwilligen kamen pünktlich zur Arbeit und haben sich für den Unterricht mit den Kindern gut vorbereitet. Unser Lehrer Junior vom Casa do Fazer ist von ihrer Sorgfältigkeit und Zuverlässigkeit sehr angetan. Und er freut sich vor allem, dass die Kinder mit viel Spass, aber auch mit dem nötigen Ernst mit den Freiwilligen lernen. Vera unterrichtet Englisch in einer kleinen Gruppe. Sie erzählte, wie sehr sich die Kinder auf den Unterricht einlassen und eifrig mitmachen.

Schwierig für die Freiwilligen ist das Leben in der Gemeinschaft. In Brasilien lebt man nicht nur zusammen in einer Wohnung, sondern man teilt sich alles. Es gibt eigentlich keine Privatsphäre, obwohl die jungen Menschen ihre eigenen Zimmer haben. Die Freiwilligen leben bei einer älteren Dame Dona Rosa. Sie ist zwar herzensgut, aber öffnet auch mal gerne die Pakete aus Deutschland und schaut in die Zimmer der Freiwilligen.

Das Casa do Fazer ist in den vergangenen Jahren ein wichtiger Punkt in der Favela geworden. Viele Mütter und auch ältere Menschen wenden sich an das Casa do Fazer und finden die Hilfe, die sie benötigen. Insgesamt werden sechs Familien momentan mit Geld unterstützt. Es sind Menschen, die so arm sind, dass sie kein Essen kaufen können oder ihnen wichtige Medikamente fehlen. Wir waren bei einem alten Ehepaar, beide weit über die 80 Jahre alt. Sie leben in einer Baracke. Sie leidet an Arthritis und kann ihre Hände nicht mehr bewegen. Airton, unser Anwalt, schaut jede Woche nach ihnen und gibt ihnen 20 Reais (umgerechnet 8 €), damit sie über die Runden kommen.“

August 2009

Mit Max, Vera und Kira sind drei neue Freiwillige in Fortaleza angekommen. Sie werden die Arbeit im Casa do Fazer in den nächsten Monaten tatkräftig unterstützen. Max, Vera und Kira sind wieder durch „weltwärts“ entsand worden.

09. April 2009

Elaine, die Lehrerin, hatte heute ihr Abschiedsfest. Sie wird nicht mehr im Casa unterrichten, da sie wieder anfangen möchte zu studieren.

Li (ein Mitarbeiter im Casa) und Franziska (eine Freiwillige von weltwärts) werden dienstags weiterhin Kunstunterricht geben, danach ist noch unklar, was wird. Emaus bemüht sich um eine andere Lehrerin, will allerdings nur ausgebildete Pädagogen einstellen, wodurch die Suche sich etwas schwierig gestaltet.