Situation in Vila Velha

Die Favela liegt im Bezirk Vila Velha IV, in dem über 3.000 Familien leben. Die meisten kommen aus dem Landesinneren, wo sie ihr Land wegen anhaltender Trockenheit nicht mehr bewirtschaften konnten und aufgeben mussten. Sie kommen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Fortaleza und finden dort meist Armut und Arbeitslosigkeit. Erbaut wurde die Favela in einem Naturschutzgebiet, in dem Mangrovenbäume wuchsen. Diese wurden von den Anwohnern gerodet und als Brenn- oder Bauholz benutzt. Der Mangrovenboden ist schlammig und bei Regen kann das Wasser nicht abfließen. Die Feuchtigkeit ist hoch und somit idealer Brutplatz für Mosquitos und Krankheitserreger.

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Heutzutage ist Vila Velha zwar als Gemeinde von Fortaleza anerkannt, aber es hat sich nichts an der rechtlichen Situation geändert. Dies hat für die Favela-Bewohner jedoch keine Konsequenzen, da eine verstärkte Aufmerksamkeit der Situation in Vila Velha für die Stadtverwaltung bedeuten würde, dass sie sich mit der Armut und der Arbeitslosigkeit der Menschen auseinandersetzen müsste. Die Stadtverwaltung bevorzugt, diese Menschen weiterhin zu vernachlässigen anstatt ihnen eine Zukunft zugeben. Sie sind abgeschottet von den öffentlichen Dienstleistungen wie Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen oder soziale Zentren. Die wohlhabende Bevölkerung Fortalezas weiß wenig über die Menschen in den Favelas und begegnet ihnen mit Vorurteilen. Sie stellen sich Orte der puren Gewalt und des Hasses vor, wie sie Realität in den Favelas in Rio de Janeiro sind. In Vila Vehla fürchtet niemand um sein Leben. Allerdings verhindern Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung, dass die Menschen an der Gesellschaft teilhaben können. Dem will Casa do Fazer mit Bildung, Beratung und Begleitung entgegen wirken.